Pflegegrad 4: Was steht mir zu?

Was ist Pflegegrad 4?
Den Pflegegrad 4 erhalten Menschen, die umfassende Hilfe im Alltag benötigen. Die Betroffenen sind häufig nicht mehr in der Lage, grundlegende Aktivitäten wie Körperpflege, Ernährung oder Mobilität ohne fremde Hilfe zu bewältigen. Der Pflegegrad 4 ist der zweithöchste von insgesamt fünf Pflegegraden und erfasst einen sehr hohen Pflegebedarf, der regelmäßig und über den ganzen Tag verteilt besteht. Er dient nicht nur als Orientierung für den tatsächlichen Unterstützungsbedarf, sondern auch als Grundlage für die Leistungen der Pflegeversicherung.
Hier finden Sie eine Übersicht der Pflegegrade sowie weiterführende Informationen zu den einzelnen anderen Pflegegraden: Pflegegrad 1, Pflegegrad 2, Pflegegrad 3 und Pflegegrad 5.
Voraussetzungen für Pflegegrad 4
Für die Einstufung in den Pflegegrad 4 müssen schwerste Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit vorliegen, die einen umfassenden Hilfebedarf im Alltag erfordern. Die Bewertung erfolgt durch den Medizinischen Dienst (MD) oder einen anderen Gutachter, der die Lebenssituation der pflegebedürftigen Person anhand eines Punktesystems beurteilt.
Voraussetzungen und Kriterien:
- Schwerste Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit: Pflegegrad 4 wird vergeben, wenn die betroffene Person in nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens wie Körperpflege, Ernährung, Mobilität und Selbstversorgung auf umfangreiche Unterstützung angewiesen ist. Auch die Bewältigung psychischer oder sozialer Herausforderungen kann dazugehören.
- Punktzahl im Gutachten: Die Pflegebedürftigkeit wird mit einer Punkteskala von 0 bis 100 bewertet. Für Pflegegrad 4 muss der Betroffene im Begutachtungsassessment zwischen 70 und unter 90 Punkten erreichen.
- Funktionelle Einschränkungen in mehreren Bereichen: Schwerste Einschränkungen müssen in mindestens zwei oder mehr der sechs Bewertungsbereiche (z. B. Mobilität, Selbstversorgung, kognitive und kommunikative Fähigkeiten) vorliegen.
- Kombination von Beeinträchtigungen: Pflegegrad 4 kann auch bei zusätzlichen kognitiven Einschränkungen, etwa durch Demenz oder andere psychische Erkrankungen, zuerkannt werden, sofern diese den Pflegebedarf weiter erhöhen.
Mit der Einstufung in Pflegegrad 4 haben die Betroffenen Anspruch auf umfassende Leistungen der Pflegeversicherung, die den hohen Unterstützungsbedarf abdecken und die Lebensqualität im Alltag spürbar verbessern sollen.
Leistungen
Mit dem Pflegegrad 4 stehen den Pflegebedürftigen verschiedene Leistungen zur Verfügung, die je nach Bedarf in Anspruch genommen werden können:
Pflegegeld
Pflegebedürftige, die zu Hause von Angehörigen oder anderen privaten Pflegepersonen betreut werden, erhalten bei Pflegegrad 4 ein monatliches Pflegegeld in Höhe von 765 Euro. Diese finanzielle Unterstützung soll die Eigenleistung der Pflegepersonen honorieren und die Pflege in der Familie erleichtern.
Pflegesachleistungen
Wer professionelle Hilfe durch ambulante Pflegedienste in Anspruch nimmt, hat bei Pflegegrad 4 Anspruch auf 1.778 Euro monatlich für Pflegesachleistungen. Diese können für körperbezogene Pflegemaßnahmen, Hilfen bei der Haushaltsführung oder Betreuung verwendet werden.
Verhinderungspflege
Zur Entlastung pflegender Angehöriger stehen jährlich 1.612 Euro für die Verhinderungspflege zur Verfügung. Diese Leistung kann in Anspruch genommen werden, wenn die Hauptpflegeperson z.B. wegen Krankheit oder Urlaub vorübergehend ausfällt.
Kurzzeitpflege
Bei vorübergehender stationärer Pflege, zum Beispiel nach einem Krankenhausaufenthalt, übernimmt die Pflegeversicherung die Kosten bis zu 1.774 Euro pro Jahr. Die Kurzzeitpflege kann flexibel für maximal acht Wochen pro Jahr in Anspruch genommen werden.
Entlastungsbetrag
Zusätzlich erhalten alle Pflegebedürftigen einen Entlastungsbetrag in Höhe von 125 Euro monatlich, der für zusätzliche Betreuungs- und Entlastungsangebote eingesetzt werden kann. Dazu zählen beispielsweise haushaltsnahe Dienstleistungen oder Gruppenangebote.
Tages- oder Nachtpflege
Für die teilstationäre Pflege, bei der Pflegebedürftige tagsüber oder nachts betreut werden, stehen monatlich bis zu 1.612 Euro zur Verfügung. Diese Leistung kann zusätzlich zur häuslichen Pflege in Anspruch genommen werden.
Pflegehilfsmittel zum Verbrauch
Pflegebedürftige mit Pflegegrad 4 können Pflegehilfsmittel wie Einmalhandschuhe, Bettschutzeinlagen oder Desinfektionsmittel bis zu 40 Euro monatlich erstattet bekommen. Diese dienen der täglichen Pflege und Hygiene.
Technische Pflegehilfsmittel
Die Kosten für technische Pflegehilfsmittel wie Pflegebetten, Rollstühle oder Treppenlifte werden von der Pflegekasse übernommen, wenn sie für die Pflege notwendig sind. Pflegebedürftige mit Pflegegrad 4 haben vollen Anspruch auf diese Hilfsmittel.
Hausnotruf
Für die Sicherheit zu Hause übernimmt die Pflegekasse die monatlichen Kosten von bis zu 25,50 Euro für einen Hausnotruf. Damit kann im Notfall schnell Hilfe herbeigerufen werden.
Wohnraumanpassung
Bauliche Maßnahmen, die die Pflege zu Hause erleichtern, wie der Einbau eines Treppenlifts oder der Umbau des Badezimmers, werden mit bis zu 4.000 Euro pro Maßnahme bezuschusst. Damit soll ein selbstbestimmtes Leben gefördert werden.
Pflegeberatung und Beratungseinsatz
Pflegebedürftige und ihre Angehörigen haben Anspruch auf regelmäßige Beratung durch Pflegeexperten. Dies dient der Qualitätssicherung der Pflege und hilft, Leistungen optimal zu nutzen.
Pflegekurse für Angehörige
Die Pflegeversicherung bietet kostenlose Pflegekurse an, um Angehörige bei der häuslichen Pflege zu unterstützen. Dabei lernen sie praktische Pflegetechniken und erhalten wertvolle Tipps für den Umgang mit Pflegebedürftigen.
Pflegeunterstützungsgeld
Pflegende Angehörige können bei kurzzeitigem Pflegebedarf für bis zu 10 Tage Pflegeunterstützungsgeld beantragen. Diese Lohnersatzleistung soll die finanzielle Belastung während der Pflegezeit verringern.
Wohngruppenzuschuss
Wer in einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft lebt, erhält einen monatlichen Zuschuss von 214 Euro. Damit soll die gemeinschaftliche Pflege und Betreuung gefördert werden.
Digitale Pflegeanwendungen (DiPA)
Pflegebedürftige können bis zu 50 Euro pro Monat für digitale Pflegeanwendungen beantragen. Diese Apps oder Plattformen bieten Unterstützung bei der Organisation der Pflege oder fördern die Selbstständigkeit.
Vollstationäre Pflege im Heim
Für die Pflege in einem Heim zahlt die Pflegeversicherung bei Pflegegrad 4 monatlich 1.775 Euro. Diese Leistung deckt jedoch nur einen Teil der Heimkosten, den Rest müssen die Pflegebedürftigen selbst oder die Sozialhilfe tragen.
Übersicht der Leistungen bei Pflegegrad 4
Pflegeleistung | Anspruch mit Pflegegrad 4 |
Pflegegeld | 765 Euro monatlich |
Pflegesachleistungen | 1.778 Euro monatlich |
Verhinderungspflege | 1.612 Euro jährlich |
Kurzzeitpflege | 1.774 Euro jährlich |
Entlastungsbetrag | 125 Euro monatlich |
Tages- oder Nachtpflege | 1.612 Euro monatlich |
Pflegehilfsmittel zum Verbrauch | bis zu 40 Euro monatlich |
Technische Pflegehilfsmittel | Ja |
Hausnotruf | bis zu 25,50 Euro monatlich |
Wohnraumanpassung | bis zu 4.000 Euro pro Maßnahme |
Pflegeberatung und Beratungseinsatz | Ja |
Pflegekurse für Angehörige | Ja |
Pflegeunterstützungsgeld | Ja |
Wohngruppenzuschuss | 214 Euro monatlich |
Digitale Pflegeanwendungen (DiPA) | bis zu 50 Euro monatlich |
Vollstationäre Pflege im Heim | 1.775 Euro monatlich |
Diese Leistungen bieten vielfältige Möglichkeiten, die Pflege und den Alltag so individuell wie möglich zu gestalten und geben pflegenden Angehörigen und Pflegebedürftigen die Unterstützung, die sie benötigen.
Umfassende Tipps und Hilfen zur finanziellen Entlastung pflegender Angehöriger finden Sie in unserem Artikel „Angehörige pflegen“. Dort finden Sie detaillierte Informationen und Hinweise, wie Sie als pflegender Angehöriger bestmöglich unterstützt werden können.
Darüber hinaus finden Sie in unserem Ratgeber weitere Informationen zu speziellen Themen wie z.B. der Kurzzeitpflege, dem Entlastungsbudget, der Verhinderungspflege, der Tages- und Nachtpflege und dem barrierefreies Wohnen.
Pflegegrad 4 Zeitaufwand Tabelle
Pflegegrad 4 wird Personen zuerkannt, die einen sehr hohen Pflegebedarf haben. Die Unterstützung erfolgt in der Regel in Form von täglicher Pflege, die sich auf verschiedene Bereiche wie Körperpflege, Mobilität und Haushaltsführung erstreckt. Der Pflegeaufwand variiert je nach den individuellen Bedürfnissen der betroffenen Person, lässt sich aber in etwa durch folgende Zeitaufwände darstellen
Pflegebereich | Zeitaufwand pro Woche |
Körperpflege (z. B. Waschen, Ankleiden) | 14 bis 20 Stunden |
Ernährung (Hilfe bei Mahlzeiten, Trinken) | 7 bis 10 Stunden |
Mobilität (Bewegen im Raum, Aufstehen) | 10 bis 15 Stunden |
Hauswirtschaftliche Versorgung (Einkaufen, Putzen) | 7 bis 10 Stunden |
Betreuung und Aktivierung (Gespräch, Beschäftigung) | 7 bis 10 Stunden |
Sonstige Pflege (z. B. Medikamentengabe) | 2 bis 4 Stunden |
Insgesamt ergibt sich für Pflegegrad 4 ein sehr hoher Pflegeaufwand, der in der Regel 40 bis 60 Stunden pro Woche umfasst. Dieser Aufwand wird durch professionelle Pflegedienste oder durch die Unterstützung von Angehörigen und weiteren Hilfsdiensten gedeckt.
Pflegegrad 4 und Demenz: Was gibt es zu beachten?
Demenz ist eine häufige Ursache für einen hohen Pflegebedarf, insbesondere in den höheren Pflegestufen. Demenzkranke benötigen häufig nicht nur Hilfe bei körperlichen Verrichtungen wie Körperpflege und Mobilität, sondern auch bei der Orientierung, der Kommunikation und der Alltagsgestaltung. Im Pflegegrad 4 ist der Pflegeaufwand besonders hoch, da neben der körperlichen Pflege auch eine intensivere Betreuung und Unterstützung im Umgang mit kognitiven Einschränkungen erforderlich ist.
Dabei ist zu beachten, dass sich die Pflegebedürftigkeit bei Demenz im Verlauf der Erkrankung häufig verschlechtert, so dass eine kontinuierliche Anpassung der Pflegeleistungen erforderlich sein kann. Für Menschen mit Demenz sind speziell ausgebildete Pflege- oder Betreuungskräfte, die auf die besonderen Bedürfnisse dieser Erkrankung eingehen können, unerlässlich. Wenn Sie mehr über Demenz erfahren möchten, besuchen Sie die Artikel Was ist Demenz? und Demenzbetreuung, die detaillierte Informationen und praktische Tipps zur Pflege und Betreuung bieten.
Fallbeispiel Pflegegrad 4
Um die Leistungen des Pflegegrades 4 anschaulich zu erklären, betrachten wir das fiktive Beispiel von Herrn Müller.
Hintergrund
Herr Müller ist 75 Jahre alt und lebt seit einigen Jahren allein in seiner Wohnung. Er leidet an einer fortgeschrittenen Demenz sowie an einer starken Bewegungseinschränkung durch eine Hüftarthrose. Durch die Demenz vergisst er oft wichtige Dinge und verliert zunehmend die Orientierung in seiner Wohnung und in der Umgebung. Herr Müller möchte so lange wie möglich in seiner gewohnten Umgebung bleiben, benötigt aber rund um die Uhr Unterstützung.
Pflegebedürftigkeit
Herr Müller ist aufgrund seiner schweren körperlichen Einschränkungen und seiner Demenz auf umfassende Hilfe angewiesen. Er benötigt täglich Unterstützung bei der Körperpflege, beim Anziehen und bei der Nahrungsaufnahme. Zudem vergisst er häufig, seine Medikamente einzunehmen, so dass seine Tochter regelmäßig nach ihm sehen muss, um sicherzustellen, dass er alle notwendigen Medikamente erhält. Auch im Haushalt kann sich Herr Müller kaum noch selbst helfen und ist auf Hilfe beim Kochen, Putzen und Einkaufen angewiesen. Eine 24-Stunden-Betreuung durch einen ambulanten Pflegedienst und seine Tochter stellen sicher, dass Herr Müller rund um die Uhr versorgt ist.
Einstufung in Pflegegrad 4
Nach einem Antrag bei der Pflegekasse und einem Besuch des Gutachters des Medizinischen Dienstes wurde Herr Müller aufgrund seiner extremen Einschränkungen in den Pflegegrad 4 eingestuft. Der Gutachter stellte fest, dass Herr Müller in fast allen Bereichen des täglichen Lebens Unterstützung benötigt, sowohl bei der körperlichen Pflege als auch bei der kognitiven Betreuung.
Inanspruchnahme von Leistungen
- Pflegegeld:
Herr Müller erhält monatlich 765 Euro Pflegegeld, das an seine Tochter ausgezahlt wird. Sie pflegt ihn weitgehend selbst, da er auch tagsüber Unterstützung benötigt, aber auch um ihre eigenen Kosten zu decken. - Pflegesachleistungen:
Um Herrn Müller zu entlasten, kommt regelmäßig ein Pflegedienst, der ihm bei der Körperpflege und beim Ankleiden hilft. Diese Pflege wird von der Pflegekasse mit 1.778 Euro im Monat bezuschusst. - Verhinderungspflege:
Wenn die Tochter von Herrn Müller eine Auszeit braucht, kann sie bis zu 1.612 Euro im Jahr für Verhinderungspflege beantragen, um eine Ersatzpflege durch einen anderen Dienst oder eine andere Pflegeperson zu organisieren. - Entlastungsbetrag:
Für zusätzliche Betreuungs- und Entlastungsleistungen erhält Herr Müller den monatlichen Entlastungsbetrag in Höhe von 125 Euro, der für Angebote wie Haushaltshilfe oder zusätzliche Betreuung eingesetzt werden kann. - Hausnotruf:
Da Herr Müller in seiner Wohnung oft unsicher ist, hat seine Familie einen Hausnotruf eingerichtet. Die monatlichen Kosten von bis zu 25,50 Euro übernimmt die Pflegeversicherung. - Tagespflege:
Einmal wöchentlich besucht Herr Müller eine Tagespflege, um soziale Kontakte zu pflegen und geistig aktiv zu bleiben. Diese teilstationäre Pflege wird mit 1.612 Euro monatlich unterstützt. - Technische Pflegehilfsmittel:
Für seine Mobilität und die Pflege erhält Herr Müller verschiedene technische Hilfsmittel wie einen Rollstuhl und ein Pflegebett. Diese werden vollständig von der Pflegeversicherung übernommen.
Durch die Kombination dieser verschiedenen Leistungen und die tatkräftige Unterstützung seiner Tochter sowie eines professionellen Pflegedienstes kann Herr Müller weiterhin in seiner gewohnten Umgebung leben und ist rundum versorgt.
Pflegegrad 4 beantragen
Die Beantragung des Pflegegrades 4 ist der erste Schritt, um die notwendige Unterstützung und finanzielle Hilfe zu erhalten. Hier sind die wichtigsten Schritte, die Sie dabei beachten sollten:
- Antrag stellen: Der erste Schritt ist die Beantragung des Pflegegrades bei Ihrer Pflegekasse. Das geht schriftlich, telefonisch oder online. Die Pflegekasse gehört in der Regel zu der Krankenkasse, bei der Sie versichert sind.
- Begutachtung durch den MD: Nach Antragstellung beauftragt die Pflegekasse den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MD) oder einen anderen unabhängigen Gutachter mit der Feststellung der Pflegebedürftigkeit. Es wird ein Termin für einen Hausbesuch vereinbart, bei dem ein Gutachter Ihre Selbstständigkeit und Fähigkeiten anhand eines festgelegten Kriterienkatalogs einschätzt.
- Begutachtungstermin: Beim Begutachtungstermin stellt Ihnen die Gutachterin oder der Gutachter Fragen zu Ihrem Alltag und überprüft, wie gut Sie bestimmte Aufgaben selbstständig erledigen können. Es ist hilfreich, wenn ein Angehöriger oder eine Vertrauensperson bei diesem Termin anwesend ist, um zu unterstützen und zusätzliche Informationen zu geben.
- Bescheid der Pflegekasse: Nach der Begutachtung erstellt der MD ein Gutachten, das an die Pflegekasse weitergeleitet wird. Auf der Grundlage dieses Gutachtens entscheidet die Pflegekasse über die Einstufung in einen Pflegegrad und teilt Ihnen das Ergebnis schriftlich mit. Bei einer Einstufung in den Pflegegrad 4 erhalten Sie dann alle entsprechenden Leistungen.
- Widerspruch bei Ablehnung: Wird Ihr Antrag abgelehnt oder sind Sie mit der Einstufung nicht einverstanden, können Sie innerhalb eines Monats Widerspruch einlegen. Der Antrag wird dann erneut geprüft.
Ausführliche Informationen und detaillierte Anleitungen zum Antragsverfahren finden Sie in unserem Artikel „Pflegegrad richtig beantragen“. Dort finden Sie Tipps und Hinweise, wie Sie den Antrag erfolgreich stellen und was Sie dabei beachten sollten.
Fazit: Das sollte man über den Pflegegrad 4 wissen
Pflegegrad 4 bedeutet einen sehr hohen Pflegebedarf, der sowohl körperliche als auch kognitive Unterstützung erfordert. Eine korrekte Einstufung sorgt dafür, dass Betroffene umfassende Leistungen und Hilfsmittel erhalten, die durch ein starkes Pflegenetzwerk aus professionellen Diensten und Angehörigen ergänzt werden, um die Lebensqualität zu erhalten und die Pflege zu erleichtern.
FAQs - Häufige gestellte Fragen
Was ist Pflegegrad 4?
Pflegegrad 4 wird Personen mit schwersten Beeinträchtigungen der Selbständigkeit zuerkannt. Es handelt sich um Personen, die in vielen Bereichen einen erheblichen Unterstützungsbedarf haben.
Was ist der Unterschied zwischen Pflegegrad 4 und Pflegestufe 4?
Der Pflegegrad hat die Pflegestufe abgelöst und definiert die Unterstützung neu. Mehr zu den genauen Unterschieden finden Sie im Artikel „Unterschied zwischen Pflegestufe und Pflegegrad einfach erklärt“.
Was steht mir mit Pflegegrad 4 zu?
Ab Pflegegrad 4 haben Pflegebedürftige Anspruch auf Leistungen wie Pflegegeld, Sachleistungen, Entlastungsbeträge und Zuschüsse für Hilfsmittel und Wohnungsanpassung. Die genaue Höhe und Art der Leistungen hängt von der individuellen Situation ab.
Wer bekommt die 125 Euro bei Pflegegrad 4?
Der monatliche Entlastungsbetrag in Höhe von 125 Euro steht allen Pflegebedürftigen ab Pflegegrad 1 unabhängig von dem Pflegegrad zu. Er kann für zusätzliche Betreuungs- und Entlastungsangebote eingesetzt werden.
Wie hoch ist die Kombinationsleistung bei Pflegegrad 4?
Die Kombinationsleistung setzt sich aus einem prozentualen Anteil von Pflegegeld und Pflegesachleistung zusammen, der sich nach der Höhe der in Anspruch genommenen Sachleistung richtet. Der maximale Sachleistungsbetrag für Pflegegrad 4 beträgt 1.612 Euro monatlich.
Welche Voraussetzungen müssen für den Pflegegrad 4 erfüllt sein?
Für den Pflegegrad 4 muss der Pflegebedürftige schwerste Beeinträchtigungen der Selbständigkeit aufweisen, die sich in einer Punktzahl zwischen 70 und 89 im Begutachtungsassessment widerspiegeln. Dies wird vom Medizinischen Dienst nach festgelegten Kriterien geprüft.
Wie viele Stunden Pflege pro Woche gibt es bei Pflegegrad 4?
Die Stundenzahl richtet sich nach dem individuellen Bedarf und wird nicht pauschal festgelegt. Pflegegrad 4 erfordert jedoch in der Regel mehrere Stunden Pflege pro Tag.
Was kostet eine 24-Stunden-Pflege bei Pflegegrad 4?
Die Kosten für eine 24-Stunden-Pflege sind sehr unterschiedlich, beginnen aber in Deutschland bei ca. 2.500 Euro. Ein Teil der Kosten kann durch Leistungen der Pflegeversicherung abgedeckt werden.
Wie wird der Pflegegrad 4 beantragt?
Der Pflegegrad wird durch einen Antrag bei der Pflegekasse beantragt, gefolgt von einer Begutachtung durch den Medizinischen Dienst. Diese Begutachtung bewertet den Grad der Selbstständigkeit des Antragstellers.
Wie schwierig ist es, den Pflegegrad 4 zu erhalten?
Den Pflegegrad 4 zu erhalten, kann schwierig sein, da der Begutachtungsprozess strenge Kriterien erfordert. Es ist wichtig, den tatsächlichen Pflegebedarf umfassend und klar darzustellen.
Wie oft wird der Pflegegrad überprüft?
Eine Überprüfung des Pflegegrads erfolgt in der Regel alle ein bis drei Jahre, um den aktuellen Pflegebedarf festzustellen und gegebenenfalls den Pflegegrad anzupassen.
Darf ich mit Pflegegrad 4 arbeiten?
Ja, mit Pflegegrad 4 ist Arbeit grundsätzlich erlaubt, sofern es der Gesundheitszustand zulässt, was oft nicht der Fall ist. Die Entscheidung sollte individuell und in Absprache mit den Ärzten getroffen werden.
Kann man mit Pflegegrad 4 alleine wohnen?
Mit Pflegegrad 4 kann man allein leben, wenn eine ausreichende Versorgung gewährleistet ist. Dies setzt häufig eine regelmäßige Unterstützung durch Angehörige, Pflegedienste oder ambulante Hilfsdienste voraus.
Wie teuer ist ein Heimplatz bei Pflegegrad 4?
Die Kosten für einen Heimplatz bei Pflegegrad 4 variieren je nach Region und Einrichtung, liegen aber oft zwischen 3.500 und 5.000 Euro monatlich. Ein Teil der Kosten wird von der Pflegeversicherung übernommen, den Rest müssen die Pflegebedürftigen selbst tragen.
Kann man mit Pflegegrad 4 noch Auto fahren?
Das Autofahren ist mit Pflegegrad 4 möglich, wenn die Person medizinisch und rechtlich dazu in der Lage ist. Ein ärztliches Gutachten kann hilfreich sein, um die Fahrtauglichkeit zu bestätigen.
Wie kommt man von Pflegegrad 4 in Pflegegrad 5?
Für eine Höherstufung müssen sich die Einschränkungen im Alltag deutlich verschlechtern. Der Antrag erfolgt über die Pflegekasse, die dann eine erneute Begutachtung veranlasst.