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Sept. 22, 2024

Thrombose: Ursachen, Symptome, Behandlung und Vorbeugung

Eine Thrombose ist eine ernstzunehmende Erkrankung, bei der ein Blutgerinnsel ein Blutgefäß verstopft. Dies kann zu Komplikationen wie einer lebensbedrohlichen Embolie führen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um Schäden zu vermeiden und das Risiko weiterer Thrombosen zu verringern. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.

Was ist Thrombose?

Eine Thrombose ist die Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) in einem Blutgefäß, das den Blutfluss behindert oder vollständig blockiert. Am häufigsten tritt sie in den Venen auf, insbesondere in den tiefen Beinvenen, und wird dann als tiefe Venenthrombose (TVT) bezeichnet. Thrombosen können aber auch in Arterien entstehen und zu schweren Komplikationen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall führen.

Normalerweise nutzt der Körper die Blutgerinnung, um Wunden zu verschließen und Blutverlust zu verhindern. Wird jedoch ein Blutgefäß durch einen Thrombus blockiert, kann dies lebensbedrohliche Folgen haben, da der Transport von Sauerstoff und Nährstoffen beeinträchtigt wird. Besonders gefährlich ist es, wenn sich das Gerinnsel löst und eine Embolie, zum Beispiel eine Lungenembolie, auslöst. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung ist daher entscheidend.

Arten der Thrombose

Thrombosen werden nach dem betroffenen Blutgefäßtyp und dem Entstehungsort unterschieden:

Art der Thrombose Beschreibung
Arterielle Thrombose Entsteht in einer Arterie, die sauerstoffreiches Blut vom Herzen wegführt. Kann zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen.
Tiefe Venenthrombose (TVT) Bildet sich in den tiefen Venen, meist in den Beinen. Gefährlich, da das Gerinnsel in die Lunge wandern und eine Embolie auslösen kann.
Oberflächliche Venenthrombose (OVT) Tritt in oberflächlich gelegenen Venen auf und ist meist weniger gefährlich, kann jedoch schmerzhaft sein.
Hirnvenenthrombose Ein Thrombus in den venösen Gefäßen des Gehirns, der zu neurologischen Schäden führen kann.
Pfortaderthrombose Blockiert die Lebervene und beeinträchtigt die Blutversorgung der Leber.
Analthrombose Ein schmerzhaftes Blutgerinnsel im Bereich des Anus, oft mit Schwellungen verbunden.
Reisethrombose Entsteht durch langes Sitzen, häufig auf Reisen, und betrifft meist die Beinvenen.

Ursachen - Wie entsteht eine Thrombose?

Eine Thrombose entsteht durch die Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus), das den Blutfluss in einem Gefäß behindert. Die Ursachen lassen sich durch die Virchowsche Trias erklären: Veränderung der Blutzusammensetzung, Verlangsamung des Blutflusses und Schädigung der Gefäßwand. Diese Faktoren können einzeln oder gemeinsam auftreten und führen zu einem erhöhten Thromboserisiko.

Ursachen für Thrombosen

  • Veränderungen der Blutzusammensetzung: Genetische Störungen wie die Faktor-V-Leiden-Mutation, die Einnahme von Medikamenten (z. B. Antibabypille), Rauchen oder Krankheiten wie Krebs können die Gerinnungsfähigkeit des Blutes erhöhen.
  • Verlangsamter Blutfluss: Bewegungsmangel, langes Sitzen (z.B. auf Reisen), Bettlägerigkeit oder nach Operationen können den Blutfluss verlangsamen und das Thromboserisiko erhöhen.
  • Schädigung der Gefäßwand: Verletzungen oder Entzündungen der Gefäßwand durch Operationen, Verletzungen, Rauchen oder chronische Erkrankungen wie Diabetes begünstigen die Bildung von Thromben.

Risikofaktoren

Bestimmte Bedingungen und Lebensgewohnheiten erhöhen das Thromboserisiko, darunter:

  • Langes Sitzen oder Liegen: Besonders nach Operationen oder auf langen Reisen.
  • Schwangerschaft und Hormone: Eine Schwangerschaft und hormonelle Verhütungsmittel erhöhen die Blutgerinnung.
  • Rauchen und Übergewicht: Diese Faktoren schädigen die Gefäßwände und beeinflussen den Blutfluss negativ.
  • Erkrankungen: Krebs, Herzinsuffizienz oder Diabetes erhöhen das Risiko einer Thrombose.

Besonders gefährdete Personengruppen sollten präventive Maßnahmen ergreifen, um ihr Thromboserisiko zu minimieren.

Thrombose Symptome und Anzeichen

Die Anzeichen einer Thrombose sind vielfältig und können je nach betroffenem Gefäß und Körperregion unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Häufig verspüren die Betroffenen jedoch Schmerzen, die einem Muskelkater ähneln, insbesondere bei einer tiefen Beinvenenthrombose. Diese Schmerzen können bei Bewegung nachlassen, was die Diagnose erschwert. Da eine unbehandelte Thrombose lebensbedrohlich sein kann, ist es wichtig, die Symptome frühzeitig zu erkennen.

Typische Thrombose-Symptome

  • Schmerzen: Ziehende oder stechende Schmerzen in der Wade oder im betroffenen Bereich, oft einseitig. Diese fühlen sich häufig ähnlich wie Muskelkater an.
  • Schwellungen: Das betroffene Bein oder der Arm kann anschwellen, da der Blutfluss gestört ist.
  • Hautveränderungen: Die Haut kann glänzend wirken, rötlich oder bläulich verfärbt sein und Venen können deutlich hervortreten.
  • Überwärmung: Das betroffene Gewebe fühlt sich warm an.
  • Schwere- und Spannungsgefühl: Besonders in den Beinen kann ein unangenehmes Gefühl der Schwere oder des Drucks auftreten.

Weitere mögliche Beschwerden

  • Atemnot: Bei einer fortgeschrittenen Thrombose, insbesondere wenn eine Lungenembolie droht, können Atemprobleme auftreten.
  • Druckempfindlichkeit: Der betroffene Bereich reagiert oft empfindlich auf Berührungen.

Thrombose-Symptome sind nicht immer eindeutig und können von mild bis schwer variieren. Daher sollten Sie bei Verdacht auf eine Thrombose unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Thrombose erkennen: Selbsttest

Ein Thrombose-Selbsttest kann erste Hinweise darauf geben, ob ein Risiko für eine tiefe Beinvenenthrombose (TVT) besteht. Bei diesem Test wird gezielt Druck auf bestimmte Stellen ausgeübt, um Schmerzen oder Beschwerden zu lokalisieren, die auf eine Thrombose hindeuten könnten.

Wichtige Selbsttest-Methoden:

  • Payr-Zeichen: Wenn Druck auf die Fußsohle ausgeübt wird und dabei Schmerzen auftreten, kann dies auf eine Thrombose hinweisen.
  • Homans-Zeichen: Beim Strecken des Beins und Beugen des Fußes nach oben verspüren Betroffene oft Schmerzen in der Wade, was auf eine TVT hindeuten kann.
  • Meyer-Zeichen: Schmerzen bei Druck auf der Innenseite des Unterschenkels können ebenfalls ein Hinweis auf eine Thrombose sein.

Diese Selbsttests können helfen, erste Warnsignale zu erkennen, sollten aber nicht als sichere Diagnose angesehen werden. Bei Verdacht auf eine Thrombose ist es wichtig, sofort einen Arzt aufzusuchen. Nur durch medizinische Untersuchungen wie Ultraschall oder Bluttests kann eine Thrombose sicher diagnostiziert und behandelt werden.

Behandlung von Thrombose

Die Behandlung einer Thrombose besteht aus zwei Hauptphasen: der Akuttherapie, um das Wachstum des Blutgerinnsels zu stoppen oder es aufzulösen, und der Erhaltungstherapie, um weitere Thrombosen zu verhindern und das Risiko von Komplikationen zu minimieren.

Akuttherapie: Sofortmaßnahmen

In der Akutphase der Thrombosebehandlung werden in der Regel gerinnungshemmende Medikamente, sogenannte Antikoagulanzien, eingesetzt. Das am häufigsten eingesetzte Mittel ist Heparin, das entweder in die Vene gespritzt oder als Infusion verabreicht wird. Es verhindert, dass das Blutgerinnsel größer wird und verringert das Risiko, dass sich Teile des Thrombus lösen und eine Lungenembolie verursachen.

In schweren Fällen, bei denen das Blutgerinnsel besonders groß ist oder andere Behandlungsmöglichkeiten nicht ausreichen, kann eine Thrombolyse in Betracht gezogen werden. Dabei wird das Blutgerinnsel mit Medikamenten aufgelöst. Diese intensive Therapie birgt jedoch ein erhöhtes Blutungsrisiko und wird daher nur in bestimmten Fällen eingesetzt.

Langzeittherapie: Vorbeugung weiterer Thrombosen

Nach der Akutbehandlung folgt die Erhaltungstherapie, die in der Regel drei bis sechs Monate dauert. Hier kommen orale Antikoagulanzien wie Vitamin-K-Antagonisten (z. B. Warfarin) oder direkte orale Antikoagulanzien (DOAK) zum Einsatz. Diese Medikamente senken das Risiko einer erneuten Thrombose, indem sie die Blutgerinnung langfristig hemmen.

Neben den Medikamenten spielt die Kompressionstherapie eine zentrale Rolle. Das Tragen von Kompressionsstrümpfen verbessert die Blutzirkulation in den Beinen und hilft, die Symptome einer Thrombose zu lindern und das Risiko für weitere Komplikationen wie das postthrombotische Syndrom zu verringern.

Mobilisation

Im Gegensatz zu früheren Empfehlungen, Bettruhe zu verordnen, legen moderne Behandlungskonzepte Wert auf eine möglichst rasche Mobilisierung der Patienten. Bewegung und Physiotherapie unterstützen den Heilungsprozess und helfen, die Durchblutung der betroffenen Venen wiederherzustellen.

Chirurgische Eingriffe

In seltenen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein, um das Gerinnsel mechanisch zu entfernen. Dies kommt vor allem dann in Betracht, wenn die Thrombose besonders ausgeprägt ist oder akute Komplikationen drohen.

Thrombose Vorbeugung: Tipps zur Thromboseprophylaxe

Die Thromboseprophylaxe ist entscheidend, um das Risiko einer Thrombose und schwerwiegender Komplikationen wie einer Lungenembolie zu minimieren. Insbesondere Personen mit bekannten Risikofaktoren, nach Operationen oder bei längerer Immobilität sollten vorbeugende Maßnahmen ernst nehmen.

Bewegung ist das A und O

Regelmäßige Bewegung ist eine der wirksamsten Maßnahmen zur Vorbeugung von Thrombosen. Körperliche Aktivität, insbesondere der Beinmuskulatur, aktiviert die Muskelpumpe, fördert den venösen Rückfluss und hält das Blut in den Venen in Bewegung. Schon einfache Übungen wie das Wippen mit den Füßen oder regelmäßiges Aufstehen nach langem Sitzen, z. B. im Flugzeug, können das Thromboserisiko deutlich senken.

Kompressionstherapie

Das Tragen von Kompressionsstrümpfen ist eine wirksame Maßnahme, um den Blutfluss in den Beinen zu verbessern und der Bildung von Blutgerinnseln vorzubeugen. Insbesondere nach Operationen, bei längeren Reisen oder bei sitzenden Tätigkeiten können Kompressionsstrümpfe das Thromboserisiko deutlich senken. Sie üben Druck auf die Venen aus und erleichtern so den Rücktransport des Blutes zum Herzen.

Medikamentöse Prophylaxe

In bestimmten Risikosituationen, z. B. nach größeren operativen Eingriffen oder bei längerer Immobilität, kann eine medikamentöse Thromboseprophylaxe sinnvoll sein. Dabei werden gerinnungshemmende Medikamente wie Heparin oder direkte orale Antikoagulanzien (DOAK) eingesetzt, um die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern. Diese sollten jedoch nur in Absprache mit einem Arzt eingenommen werden.

Hautpflege

Die Hautpflege ist auch bei Thrombosepatienten wichtig, da die Haut durch die Kompressionstherapie zu Trockenheit und Reizungen neigen kann. Regelmäßige Pflege mit geeigneten Feuchtigkeitscremes schützt die Haut und beugt Druckstellen vor.

Flüssigkeitszufuhr und Lebensstil

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um das Blut dünnflüssig zu halten und eine erhöhte Gerinnungsneigung zu vermeiden. Darüber hinaus kann ein gesunder Lebensstil mit regelmäßiger Bewegung, ausgewogener Ernährung sowie Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum das Thromboserisiko deutlich senken.

Zur Unterstützung der Pflege gibt es spezielle Pflegehilfsmittel, die den Alltag der Betroffenen und der Pflegenden erleichtern können. Dazu gehören zum Beispiel Lagerungshilfen oder spezielle Bandagen, die den venösen Rückfluss fördern. Diese Pflegehilfsmittel können kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Tipps für pflegende Angehörige

Die Pflege eines Angehörigen kann sehr belastend sein, insbesondere wenn medizinische Probleme wie Thrombosen hinzukommen. Es ist hilfreich, sich über mögliche Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige zu informieren, wie z.B. Anspruch auf Beratung und finanzielle Entlastung zur Erleichterung der Pflege.

Bei fortgeschrittener Pflegebedürftigkeit kann es auch sinnvoll sein, über die Unterstützung durch eine ausländische Pflegekraft oder eine 24-Stunden-Pflege nachzudenken. Diese professionelle Unterstützung kann dazu beitragen, dass alle präventiven Maßnahmen konsequent umgesetzt werden und der Pflegebedürftige gut versorgt ist.

Fazit: Das sollten Sie zum Thema Thrombose wissen

Eine Thrombose sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Das frühzeitige Erkennen der Symptome und ein rasches medizinisches Eingreifen sind entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Wer seine Risikofaktoren kennt und vorbeugende Maßnahmen ergreift, kann das Risiko einer Thrombose deutlich senken und langfristigen gesundheitlichen Folgen vorbeugen.

FAQs - Häufige gestellte Fragen

Was ist eine Thrombose?

Eine Thrombose ist die Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) in einem Blutgefäß, das den Blutfluss behindert oder vollständig blockiert. Am häufigsten tritt sie in den Venen auf, insbesondere in den tiefen Beinvenen, und wird dann als tiefe Venenthrombose (TVT) bezeichnet.

Was sind die Ursachen einer Thrombose?

Eine Thrombose entsteht durch die Bildung eines Blutgerinnsels, das häufig durch veränderte Blutzusammensetzung, verlangsamtem Blutfluss und Schädigung der Gefäßwand verursacht wird. Risikofaktoren wie langes Sitzen, Schwangerschaft, Rauchen und bestimmte Krankheiten erhöhen die Wahrscheinlichkeit.

Welche Symptome weisen auf eine Thrombose hin?

Typische Symptome einer Thrombose sind Schmerzen in der Wade oder im betroffenen Bereich, Schwellungen, Hautveränderungen (rötlich oder bläulich), Überwärmung und Schweregefühl. Atemnot kann auftreten, wenn eine Lungenembolie droht.

Wie wird die Diagnose einer Thrombose gestellt?

Die Diagnose erfolgt durch klinische Untersuchung, bildgebende Verfahren wie Ultraschall und Blutuntersuchungen, darunter der D-Dimer-Test. Diese Methoden helfen, das Vorhandensein eines Blutgerinnsels zu bestätigen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Thrombosen?

Die Behandlung umfasst zwei Phasen: die Akuttherapie mit gerinnungshemmenden Medikamenten wie Heparin, um das Gerinnsel aufzulösen, und die Erhaltungstherapie mit gerinnungshemmenden Medikamenten, um künftigen Thrombosen vorzubeugen.

Wie kann man einer Thrombose vorbeugen?

Zur Vorbeugung von Thrombosen sind regelmäßige Bewegung, das Tragen von Kompressionsstrümpfen und gegebenenfalls die Einnahme gerinnungshemmender Medikamente wichtig. Auch eine gesunde Lebensweise mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr trägt zur Risikoreduktion bei.

Was sollten pflegende Angehörige im Falle einer Thrombose beachten?

Pflegende Angehörige sollten auf vorbeugende Maßnahmen wie Mobilisation und das Tragen von Kompressionsstrümpfen achten. Auch die Unterstützung durch Fachkräfte, wie z.B. ausländische Pflegekräfte oder 24-Stunden-Pflege, kann hilfreich sein, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten.